Stellenabbau bei der E.ON Avacon AG?
Offener Brief an den Vorstandsvorsitzenden Michael Söhlke, E.ON Avacon AG
Sehr geehrter Herr Söhlke,
die Entwicklung des Landkreises Helmstedt steht seit jeher in direktem Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmungen der E.ON AG in unserem Revier. Zur Bewältigung des Strukturwandels mit dem Ausklingen der Bergbautätigkeit ist es durch gemeinsame Anstrengungen gelungen, zukunftsweisende Geschäftsfelder mit der Ansiedlung der E.ON Avacon AG und der E.ON Energy from Waste AG zu erschließen und hochwertige Arbeitsplätze zu sichern und zu entwickeln.
Jetzt muss es das Ziel sein, die Herausforderungen der Energiewende in gemeinsamer Verantwortungsgemeinschaft zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger und Ihrer Unternehmungen zu meistern. Erfreulicherweise erwartet Ihr Unternehmen laut Zeitungsbericht der „Hannoversche Allgemeine“ vom 12.11.2012 einen operativen Gewinn von 280 Millionen Euro, wobei Sie dieses Ertragsniveau auch für die kommenden Jahre halten wollen.
Mit um so größerer Besorgnis musste ich allerdings auch zur Kenntnis nehmen, dass Sie im gleichen Zuge beabsichtigen, die Hälfte der 180 Stellen im Vertrieb abzubauen, Helmstedt als Vertriebsstandort aufzugeben und weitere 270 Arbeitsplätze im Bereich Netz und Verwaltung wegfallen zu lassen.
Unabhängig davon, dass ich Sie bitte, grundsätzlich zu überdenken, ob ein derartiger Stellenabbau wirtschaftlich tatsächlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt das richtige Mittel für eine zukunftsweisende Entwicklung des Unternehmens ist, bitte ich Sie, sich dafür einzusetzen, dass der Hauptsitz des Unternehmens hier künftig nicht geschwächt wird.
Um die für den Standort Helmstedt wichtigen Arbeitsplätze auch weiterhin sichern und entwickeln zu können, würde ich gern persönlich mit Ihnen die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen erörtern, um diesen Umstrukturierungsprozess positiv begleiten zu können.
Ich würde mich freuen, wenn wir über unsere Büros einen Termin für ein Treffen vereinbaren könnten.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Wunderling-Weilbier
Landrat