Landkreis Helmstedt auf der Internationalen Grünen Woche Berlin 2007
Rund 430.000 Besucher (2006: 407.000), darunter etwa 100.000 Fachbesucher, haben die Messehallen unter dem Berliner Funkturm besucht. Dies entspricht einer Steigerung um rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich zum Besucheraufkommen hielten sich im Tagesdurchschnitt rund 10.000 Beteiligte wie Aussteller und Standpersonal, Service- und Dienstleistungskräfte sowie Medienvertreter in den Messehallen auf.
Der Landkreis Helmstedt hat auf dem Niedersachsenstand den Geopark Braunschweiger-Land sowie den Naturpark Elm-Lappwald beworben. Dabei kamen auch regionale Produkte zum Einsatz, die erfolgreich verkauft werden konnten.
Hochrangige Begegnungen und Erörterungen - Wieder einmal war die Grüne Woche Begegnungsstätte für die hochrangige agrarpolitische Erörterung. Landwirtschaftsminister Horst Seehofer begrüßte auf seinem Eröffnungsrundgang allein zwölf europäische Amtskollegen an den jeweiligen Länderständen. Die Eröffnungsfeier im ICC Berlin mit mehr als 5.000 Ehrengästen aus aller Welt stand ganz im Zeichen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Mit Dr. Angela Merkel und José Manuel Barroso eröffneten erstmals eine deutsche Regierungschefin und der EU-Kommissionschef die Grüne Woche.
Auch am Stand des Landkreises Helmstedt fanden sich hochrangige Persönlichkeiten ein. So besuchten der niedersächsische Minister für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Hans-Heinrich Ehlen und der Staatssekretär desselben Ministeriums Herr Friedrich-Otto Ripke zusammen mit dem Geschäftsführer der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. (von links nach rechts: Staatssekretär Friedrich Otto Ripke, Dr. Christian Schmidt, Minister Hans-Heinrich Ehlen, Jörg Pohl; Foto:Ralf Flucke) Herrn Dr. Christian Schmidt den Stand des Landkreises Helmstedt. Auch Mitglieder des Kreistages gehörten zu den willkommenen Gästen am Stand.
Statements aus Politik und Wirtschaft
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie die ideellen Träger der Grünen Woche äußerten sich in zusammenfassenden Statements zum Messeverlauf wie folgt:
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer: „Ich freue mich über den außerordentlich großen Zuspruch, den die Internationale Grüne Woche auch in diesem Jahr wieder erfahren hat. Unsere Lebensmittel „Made in Europe" sind begehrt und sicher. Die Internationale Grüne Woche hat sich einmal mehr als Spiegelbild der Warenvielfalt aus den Regionen aller europäischen Länder gezeigt. Die Land- und Ernährungswirtschaft ist wieder optimistisch und investiert. Sie ist auf dem Weg zu neuer, weltweiter Wettbewerbsfähigkeit. Die IGW hat gezeigt: Der multifunktionalen Landwirtschaft gehört die Zukunft. Besonders die nachwachsenden Rohstoffe sind nicht nur eine weitere Einkommensquelle für Landwirte, sie sind auch wichtiger Teil künftiger Energiesicherheit. Diese Entwicklung muss jetzt weiter gefestigt werden. Die Internationale Grüne Woche 2007 stand zugleich unter dem Banner der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Die Teilnahme von Rumänien und Bulgarien habe ich deswegen besonders begrüßt. Die Internationale Grüne Woche war deshalb in diesem Bereich nicht nur die weltweit größte Leistungsschau, sie hat auch gezeigt: Europa wächst von unten zusammen.“
Statement Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV): „Die zuversichtliche Stimmung in der Landwirtschaft hat sich voll auf die Grüne Woche übertragen. Die deutsche, die europäische wie die internationale Politik schätzt die Grüne Woche als Wirtschaftsbarometer und Politikforum. Diese Grüne Woche war die politisch hochrangigste in ihrer gesamten Geschichte. Unser kreatives ErlebnisBauernhof-Konzept von Infotainment, aktivem Erfahren und spielerischem Erleben des Herstellungsprozesses von Lebensmitteln über die gesamte Wertschöpfungskette, zur gesunden Ernährung und zur modernen Landwirtschaft fand volle Verbraucherakzeptanz. Erstmals hatten wir den Lebensmitteleinzelhandel mit Markenprodukten hier.“
Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): „Wir haben auf der Grünen Woche viel bewegt. Die Messe hat ihre führende Rolle für die Kommunikation mit den Verbrauchern einmal mehr unter Beweis gestellt. Das Interesse an den Themen der Lebensmittelwirtschaft ist außerordentlich groß - darin liegt eine Riesenchance für die Branche. Die BVE hat mit ihren Partnern ein attraktives Bewegungsprogramm für Kinder und Jugendliche im ErlebnisBauernhof präsentiert und umfangreiche Informationen zu Ernährungsfragen geboten. Unserem Ziel, Kinder und Erwachsene zu einem gesunden Lebensstil zu ermutigen, sind wir damit ein Stück näher gekommen. Der intensive Kontakt zur Bundes- und Landespolitik, den Medien sowie den Partnern der Ernährungsindustrie in der vorgelagerten Landwirtschaft ist bei keiner anderen Gelegenheit so intensiv möglich wie auf der Internationalen Grünen Woche. Dieser Dialog ist für Verankerung der Interessen der Ernährungsindustrie in Politik und Gesellschaft von großer Bedeutung.“
Besucher gaben rund 40 Millionen Euro aus
Die Ausgaben der Verbraucher summierten sich auf der Grünen Woche 2007 auf rund 40 Millionen Euro. Dabei gaben die Besucher für den direkten Verzehr für Speisen und Getränke im Durchschnitt 26 Euro pro Kopf aus (2006: 25 €). Zusätzlich wurden Waren im Wert von rund 62 Euro pro Besucher (2006: 74 €) bestellt.
Positives Fazit von allen Messebeteiligten
Von den Sonderschauen lagen die Tierhalle, der ErlebnisBauernhof, die Heim-Tier & Pflanze sowie die Internationale Blumenhalle ganz vorn in der Publikumsgunst. Auch die neuen Segmente „BerlinEnergy“ und „Multitalent-Holz“ standen im Blickpunkt der Besucher. Hier dominierte das Besucherinteresse bei „Bioenergie und nachwachsenden Rohstoffe“, „Wald- und Forstwirtschaft“ sowie „Heizen mit Holz“. Am Schülerprogramm der Messe Berlin nahmen erneut mehr als 25.000 Schüler aus rund 1.000 Klassen aus Berlin, Brandenburg und den angrenzenden Bundesländern teil.
Ein weiterer stark frequentierter Bereich war die Länderhalle der CMA. Geschäftsführer Jörn Dwehus resümierte: „Für uns ist die Grüne Woche eine Verbrauchermesse, die eine starke agrarpolitische Ausstrahlung hat. Deshalb ist sie als Plattform für die Land- und Ernährungswirtschaft von großer Bedeutung. Insgesamt sind wir sehr zufrieden. Unser Konzept ist von den Verbrauchern gut angenommen worden: das Angebot an regionalen Lebensmitteln zu verknüpfen mit Informationen zu Qualität und den Prozessen, die hinter der Nahrungsmittelproduktion stehen.“
Die Aussteller äußerten sich insgesamt zufrieden über den Messeverlauf. Als wichtigste Ziele ihrer Messebeteiligung nannten sie: „Darstellung des Unternehmens“ und „Imagepflege“, „Verkauf an Endverbraucher“ sowie „Information für Endverbraucher“. Ein weiterer wichtiger Grund war der „Test eigener Produkte“. Diese Ziele wurden in hohem Maße erreicht.
Die Fachbesucher äußerten sich zufrieden über den geschäftlichen Verlauf der Messe. Für diese Zielgruppe, von denen jeder Zweite auch nach der Messe mit Geschäftsvereinbarungen rechnet, standen vor allem die Informationen über die angebotenen Produkte, Brancheninformationen sowie die Kontaktpflege im Vordergrund. Der Anteil der Fachbesucher aus der Land- und insbesondere Forstwirtschaft stieg von 27 auf 33 Prozent. Insgesamt erhöhte sich die Qualität der Fachbesucher hinsichtlich ihres Kompetenzgrades: Mit 43 Prozent gaben deutlich mehr Fachbesucher als im Vorjahr (35%) an, einen maßgeblichen Einfluss auf Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen in ihrem Unternehmen auszuüben.
Die Privatbesucher kamen in erster Linie wegen des Erlebnischarakters der Grünen Woche und um Produkte aus aller Welt kennen zu lernen. Etwa drei Vierteln der Besucher waren Informationen und Anregungen zum Thema „gesunde Ernährung“ sehr wichtig. Dass zu gesunder Lebensweise auch die Bewegung gehört, wurde nicht nur von den politischen Institutionen propagiert. Vor allem in den ideellen Messebeiträgen wurde dieses neue Gesundheitsbewusstsein durch die Präsentationen von prominenten TV-Köchen und Fernsehmoderatoren (zum Beispiel Johannes B. Kerner) sowie namhaften Fußballbundesligatrainern (Felix Magath, Mirko Slomka und Falko Götz) und Sport-Promis unterstützt. Das Angebotsspektrum der Grünen Woche 2007 wurde von 95 Prozent der Besucher positiv bewertet. 91 Prozent der Befragten zeigten sich mit ihrem Besuch zufrieden.
Der Landkreis Helmstedt zieht ebenfalls ein sehr positives Resumée. "Die IGW in Berlin ist Muss - wir arbeiten daran, den Produktverkauf noch zu verstärken und im nächsten Jahr noch mehr Kooperationspartner aus der eigenen Region zu gewinnen. Einmal, um für den Landkreis Helmstedt als Aussteller einen höheren Kofinanzierungsbeitrag zu erwirtschaften, zum anderen aber auch, um unsere touristischen und landwirtschaftlichen Potenziale auf diesem Markt zu präsentieren", so Pohl, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, Fremdenverkehr und Statistik des Landkreises Helmstedt.