Situation der Hebammen und Schwangerenversorgung in den Landkreisen Helmstedt und Wolfenbüttel
Schon seit längerer Zeit werden die schwierige Situation der Hebammen und die damit verbundene Versorgung schwangerer Frauen, besonders in ländlichen Räumen, bundes- und landesweit öffentlich diskutiert.
Wenn nicht zeitnah eingegriffen wird und attraktivere Angebote gestaltet werden, droht die Anzahl der Hebammen weiter zurückzugehen. Aktuell beginnt die Entwicklung: Kreißsäle werden ganz oder zeitlich befristet geschlossen, auch in unserer Region. Alternative Geburtsmöglichkeiten, wie z. B. Geburtshäuser gibt es wenige und sie sind für viele nicht ortsnah erreichbar. Das bedeutet weitere Wege und höhere Risiken für Schwangere. Eine freie Wahl der Geburtshilfe ist kaum noch gegeben.
Mit der sinkenden Anzahl der Hebammen wird auch ein Rückgang der Hebammen mit Zusatzqualifikation Familienhebamme einhergehen. Damit ist ein bundesweites Projekt zur niederschwelligen Betreuung von Familien mit besonderem Bedarf gefährdet.
Eine weitere Herausforderung stellt die Umstellung der Hebammenausbildung dar. Bis 2020 muss eine EU-Richtlinie zur Akademisierung der Hebammenausbildung umgesetzt sein. Deutschland und damit auch Niedersachsen sind Schlusslicht in der EU, so dass das Ziel der Umsetzung vermutlich nicht erreicht werden kann.
Auch die Kreise Helmstedt und Wolfenbüttel sind von dieser Entwicklung betroffen.
Die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Helmstedt, Katrin Morof, und des Landkreises Wolfenbüttel, Susanne Löb, haben in der beigefügten Handreichung die Probleme beschrieben und Datenmaterial zu ausgesuchten Gebieten der genannten Gebietskörperschaften gesammelt.