Erfolgreich zeigte sich in Helmstedt die Kinoveranstaltung „Die Kinder der Utopie“
Mit ca. 100 Besucherinnen und Besuchern beteiligte sich der Landkreis Helmstedt am Bundesweiten Aktionsabend zum Thema inklusive Bildung.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Beirat für Menschen mit Behinderungen im Landkreis Helmstedt unter dem Vorsitz von Cornelia Bosse sowie der Inklusionsbeauftragten des Landkreises Dr. Christin Trittel.
Der Film „Die Kinder der Utopie“ zeigt eine Berliner Grundschule in der, zu einer Zeit in der eine inklusive Beschulung noch außergewöhnlich ist, Kinder mit und ohne Behinderungen, sowie ein schwerstbehindertes Kind, gemeinsam unterrichtet werden.
Nach 12 Jahren treffen sich die jungen Erwachsenen wieder und sehen sich Filmaufnahmen aus ihrer Schulzeit an, sprechen bisher Ungesagtes aus und reden darüber, wie sie wurden und was sie sind.
In der anschließenden Diskussionsrunde an der die Bildungskoordinatorin des Landkreises Barbara Stüwe, Axel Koßmann von der Lebenshilfe Helmstedt/Wolfenbüttel und Sylvia Kollert, Mutter eines Kindes mit Down Syndrom teilnahmen, wurden über Inhalte des Films, aber auch über den Stand der heutigen inklusiven Beschulung diskutiert.
Ein großer Teil des Publikums war sich einig, dass nur mit einer guten Ausstattung der Klassenräume, ausreichend Lehrenden und Sozialarbeitern die Aufgabe zu bewältigen ist.
Barbara Stüwe erläuterte dazu wie im Landkreis Helmstedt auf eine inklusive Beschulung hingearbeitet wird. Beispiele dafür waren die vor einiger Zeit stattfindende Bildungskonferenz und die Umbaumaßnahmen zur Barrierefreiheit an einigen Schulen.
Eine bedingungslose Inklusion forderte Sylvia Kollert. „Wie der Film zeigt, ist eine inklusive Beschulung aller Kinder möglich, wenn eine entsprechende Ausstattung vorhanden ist.“
Dies sah Axel Koßmann ein wenig anders. Er ist der Meinung das einige Kinder durchaus den Schonraum der Förderschulen benötigen. „Solange, weder eine entsprechende Ausstattung in den Schulen vorhanden ist und die Lehrenden in Ihrer Ausbildung für die inklusive Beschulung nicht ausreichend vorbereitet werden, brauchen wir weiterhin diese Schulform.
In der laufenden Diskussion äußerte eine Lehrerin aus dem Publikum ein weiteres Problem an: „Die großen Probleme in den Schulen sind nicht die Kinder mit Behinderungen, sondern die Kinder mit emotional und sozialen Verhaltensauffälligkeiten. Hier werden wir von der Landesregierung komplett allein gelassen.“
Zum Abschluss der Kinoveranstaltung gab es ein deutliches Lob an die vielen Lehrenden, die sich bemühen die ihnen gestellte Aufgabe zu bewältigen und die Herausforderung der inklusiven Beschulung angenommen haben.
Cornelia Bosse
Vorsitzende des Beirates für Menschen
mit Behinderungen im Landkreis Helmstedt
