Mitfinanzierung zusätzlicher zehn RVA-Ausbildungsplätze ab August 2008 gesichert
Kilian: Schwieriger Spagat zwischen Haushaltslage und Ausbildungsplatzbedarf
Der Regionalverbund für Ausbildung e.V. - kurz: RVA - hat beabsichtigt, nach den Sommerferien des Jahres 2008 für den Landkreis Helmstedt zusätzliche 17 Ausbildungsplätze anzubieten. Hierfür wäre ein Volumen von 240.000 € an Kreismitteln erforderlich.
Landrat Gerhard Kilian erläutert hierzu, dass im Jahr 1998 der Landkreis Helmstedt u.a. neben dem Landkreis Gifhorn und der Stadt Wolfsburg zu den Gründungsmitgliedern des RVA gehörte. Ziel dieser regionalen Initiative war und ist es laut Landrat Kilian, marktbenachteiligte Jugendliche aus dem Bereich Helmstedt - Gifhorn - Wolfsburg in betriebliche Lehrstellen zu vermitteln. Selbstverständlich stehe der Landkreis Helmstedt mit Blick auf die bereits laufenden Ausbildungsverhältnisse nach wie vor zu dieser Maßnahme. Im laufenden Jahr beteiligt sich der Landkreis mit rund 202.000,- Euro an der Finanzierung.
Wie der Landrat aber weiter mitteilt, habe sich zwischenzeitlich die Agentur für Arbeit aus dieser Maßnahme herausgezogen und bezuschusse seit einiger Zeit keine neuen und zusätzlichen RVA-Ausbildungsplätze mehr. Glücklicherweise - so Kilian - habe sich die Situation am Ausbildungsstellenmarkt gegenüber den Vorjahren auch im Landkreis Helmstedt entspannt. Deshalb sei im Zuge der Haushaltsplanaufstellung für das kommende Jahr die Frage zu thematisieren gewesen, ob und inwieweit sich der Landkreis Helmstedt ein Mitwirken im RVA im Rahmen seiner bekannt prekären Haushaltslage noch leisten könne.
Nun ist die Entscheidung gefallen:
Wie Landrat Kilian mitgeteilt hat, würden mit insgesamt rd. 140.000 € für die nächsten vier Jahre, und zwar beginnend ab August 2008, im Landkreis zehn Ausbildungsplätze über den RVA bereitgestellt werden. Dies sei laut dem Landrat ein schwieriger Spagat gewesen, einerseits erhebliche Haushaltsmittel als freiwillige Leistung bei der bekannt schlechten Haushaltssituation bereitzustellen, andererseits aber auch eine erfolgreiche Initiative, wie den RVA, bei bestehendem Ausbildungsplatzbedarf im Landkreis Helmstedt nicht sukzessive auslaufen zu lassen.
Er sei deshalb froh, dass im Kreisausschuss parteiübergreifend ein Kompromiss gefunden worden ist, die Anzahl der zusätzlichen Ausbildungsplätze zwar zu reduzieren, andererseits aber dem Grunde nach an der Maßnahme festzuhalten.
Sollte der Bund wider Erwarten doch noch seiner gesetzlichen Aufgabenverantwortung für berufliche Integrationsmaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt nachkommen und sich an der Maßnahme finanziell beteiligen, bestünde für den Landkreis Helmstedt sogar die Möglichkeit, sein finanzielles Engagement zu reduzieren.