Taskforce Helmstedter Revier tagt in Hannover
Die vorzeitige Schließung des Kraftwerkes Buschhaus und der dadurch drastisch verkürzte Zeitraum für die ohnehin schwere Bewältigung des Strukturwandels stellt den Landkreis Helmstedt vor gewaltige Herausforderungen, die allein kaum zu stemmen sind.
Bereits Mitte Dezember hatte daher der Kreistag auf Initiative des ersten Kreisrates Hand Werner Schlichting die Landesregierung angerufen, um die Unterstützung des Landes zu erbitten.
Dass bis 2020 nicht weniger als 450 zum Teil hoch qualifizierte Arbeitsplätze des industriellen Sektors aufhören zu bestehen, ist für den kleinen Landkreis ein echter Schlag. Auch wenn der Kraftwerksbetreiber eine sozial verträgliche Abwicklung vorsieht, stellt der Wegfall nicht nur einen großen Kompetenzverlust dar, auch das wirtschaftliche Umfeld droht zu leiden – Handwerk und Dienstleister verlieren den größten Kunden im Südkreis.
Die Landesregierung hat den Ernst der Lage erkannt und deshalb am Mittwoch zur konstituierenden Sitzung der neu gegründeten Taskforce Helmstedter Revier geladen, die unter Federführung des Wirtschaftsministeriums Konzepte zur Kompensation entwickeln soll. Neben der Verwaltungsspitze beteiligen sich der Kraftwerksbetreiber, die Arbeitnehmervertretung, Vertreter des Landtages, des Amtes für regionale Landesentwicklung sowie die Arbeitsagentur.
Vielversprechende Ansätze wurden dabei diskutiert: So stehen etwa der Erhalt des Mibrag-Ausbildungszentrums in der Kreisstadt Helmstedt oder die mögliche industrielle Nachnutzung des Reviers auf der Agenda. Einige dieser Punkte wurden bereits im Vorfeld des lokalen Arbeitskreises Helmstedter Revier behandelt. Hochrangige Vertreter des Wirtschaftsministeriums unter Leitung von Staatssekretärin Daniela Behrens zeigten Möglichkeiten auf, wie die ehrgeizigen Pläne möglichst bald realisiert werden könnten.
„Das Land lässt uns nicht allein“, so Schlichting am Mittwochabend. „Gemeinsam können wir den Strukturwandel schaffen, wenn wir zusammenarbeiten“. Die nächste Sitzung der Taskforce ist für Juni vorgesehen; bis dahin sollen Arbeitsgruppen die bestehenden Konzepte verfeinern, Fördermöglichkeiten identifizieren und neue Ideen und Partner finden.